Filzläuse – dritthäufigste sexuell übertragbare Krankheit
Fast jeder hat schon einmal unter dem umgangssprachlichen Begriff der “Filzläuse” von Pedikulose gehört, doch die wenigsten Menschen verfügen über genauere Informationen zu diesem Thema. Bei der Pedikulose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Parasiten ausgelöst wird. Zahlreiche Mythen, Halbwahrheiten und Laienmeinungen prägen nach außen hin ihr Bild.
Die im Volksmund als “Filzläuse” bekannte Pedikulose wird durch die Lausgarnele, einen tierischen Parasiten, ausgelöst. Die Lausgarnele infiziert das Schamhaar, kann sich aber auch andere behaarte Körperregionen ansiedeln. Im Kopfhaar dagegen ist sie so gut wie nie zu finden. Eine Infektion erfolgt immer durch den körperlichen Kontakt mit einem infizierten Wirt, in den meisten Fällen also mit einer ebenfalls infizierten Person. Deshalb zählt die Pedikulose zu den sexuell übertragbaren Krankheiten.
Der normale Verlauf der Krankheit spielt sich wie folgt ab:
- Zu Beginn dringt die Infektion in den Genitalbereich des Patienten ein. Dies geschieht meist durch Geschlechtsverkehr, kann aber auch durch den Kontakt mit kontaminierter Bettwäsche oder mit befallenen Kleidungsstücken geschehen. Der Parasit haftet sich Haarfollikel an und saugt Blut aus den umliegenden Bereichen. Jetzt treten stark juckende Reizungen und Rötungen auf. Nach und nach breitet sich der Parasit immer weiter aus.
- Die nächste Phase der Erkrankung ist duch blau gefärbte Hautausschläge gekennzeichnet. In der Wäsche und auf den Bettlaken finden sich braune Flecken, so genannte Läuseextreme. Sie lassen einen erwachsenen Parasiten zurück. Erfolgt keine Behandlung der Infektion, kommt es zu vermehrten Ekzemen und Sekundarinfektionen auf der Haut.
Bei einem Anfangsverdacht der Pedikulose sollten betroffene Patienten auf jeden Fall ihren Arzt aufsuchen und sich über geeignete Behandlungsformen informieren.