Priapismus – lange und schmerzhafte Erektion mit möglichen Spätfolgen
Die krankhafte Gliedversteifung gilt als medizinischer Notfall und erfordert sofortiges Handeln. Priapismus kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten, am häufigsten wird sie im Alter von vierzig bis fünfzig Jahren beobachtet.
Bei einer Erektion handelt es sich normalerweise um die Reaktion auf eine psychische oder körperliche Stimulation, welche dazu führt, dass sich bestimmte Blutgefäße und Muskeln entspannen und /oder ausdehnen, was zu einem erhöhten Blutfluss im schwammigen Gewebe vom Penis führt und dieser sich in der Folge aufrichtet. Nach Beendigung von der Stimulation fließt das Blut zurück und erlangt seinen schlaffen Zustand zurück.
Priapismus ist eine Dauererektion vom Penis und dann der Fall, wenn diese über vier Stunden andauert. Die Schwellung ist mit Schmerzen ohne Lustgefühl verbunden. Dabei werden nur die Schwellkörper steif, die Eichel bleibt schlaff.
Konsequenzen
Bei einer länger anhaltenden Versteifung können sich die Zellen im Bindegewebe vom Penis krankhaft vermehren und in der Folge zur völligen Zerstörung vom Schwellkörpergewebe führen, sodass eine erektile Dysfunktion entsteht, also keine Erektion mehr möglich ist. Bei einem venösen Priapismus kann es innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu einer irreversiblen Schädigung des entzündeten Gewebes kommen.
Formen von Priapismus
Bei Priapismus werden die zwei Grundformen Low-Flow- und High-Flow-Priapismus sowie die Mischformen unterschieden.
Low-Flow-Priapismus
Beim Low-Flow-Priapismus ist der Penis stark verhärtet und die Eichel fahl-bläulich verfärbt. Der Blutabfluss in den Schwellkörpern ist total blockiert, sodass das Blut nicht mehr auf dem normalen Weg abfließen kann und das Gewebe kontinuierlich mit Blut gefüllt bleibt. Dadurch, dass die Belastung anhält und der Schwellkörper einer anhaltenden Belastung ausgesetzt ist, entstehen unangenehme und starke Schmerzen. Zudem verringert sich der Sauerstoffgehalt im Blut und führt auf die Dauer zu einer Veränderung des Schwellkörpergewebes und in der Folge, unbehandelt, zu einem möglichen Potenzverlust.
High-Flow-Priapismus
Dem High-Flow-Priapismus gehen oftmals Verletzungen im Genital- oder Dammbereich voraus. Dies führt zu einem unkontrollierten und starken Einstrom vom Blut über die Arterien und in die Schwellkörper. Im Gegensatz zur Low-Flow-Form ist der Penis dabei eher pulsierend und elastisch, ein schmerzhaftes Empfinden ist wenig bis überhaupt nicht vorhanden. Weil der Blutabfluss bei dieser Form nicht behindert oder unterbrochen ist, bleibt der Blutsauerstoffgehalt normal und das Risiko eines Potenzverlusts dadurch geringer als bei der Low-Flow-Form. Vielfach lässt die Steife beim High-Flow nach einer gewissen Zeit von selber nach.
Mischform
Neben diesen beiden Formen sind auch Mischformen möglich und können vor allem als Folge einer Therapie durch Medikamente gegen Potenzprobleme oder bei einer Behandlung mit beispielsweise Blutverdünner, Blutdruckmedikamenten oder Antidepressiva auftreten.
Ursachen und Risikofaktoren des Priapismus
Für Priapismus gibt es unterschiedliche Gründe, welche nicht immer endgültig geklärt werden können.
Körperliche Ursachen und Risikofaktoren:
Vorerkrankungen im urologischen Bereich
- Neurologische Erkrankungen
- Bluterkrankungen
- Dialyse
- Diabetes
- Gefäßerkrankungen
- Stoffwechselstörungen
- Gicht
- Amyloidose
- Verletzungen im Damm- oder Penisbereich Alkohol- und Drogenkonsum
- Trauma oder Verletzung von Becken, Penis oder Perineums, der Region zwischen der Basis des Penis und dem Anus
Medikamentöse Ursachen und Risikofaktoren:
Blutdruckmedikamente
- Epilepsiemittel
- Psychopharmaka
- Giftige Substanzen
- Antidepressiva
- Alpha-Blocker
- Blutverdünner
- Hormone
- Medikamente zur Behandlung von Angstzuständen oder psychotischen Störungen
- Medikamente zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefiziten
- Komplikationen bei einer Therapie von Impotenz
Vorerkrankungen im urologischen Bereich
Bei Vorerkrankungen kann es sich zum Beispiel um ein Prostatakarzinom, eine Entzündung am Geschlechtsteil oder ein Blasenkarzinom handeln.
Neurologische Erkrankungen
In Betracht kommen auch bestimmte Krankheiten wie Gehirn- oder Wirbelsäulentumore. Des Weiteren sind Probleme mit dem Nervensystem denkbar, zum Beispiel im unteren Bereich des Rückenmarkes infolge des Caudal-Syndroms. Als Risikofaktoren gelten auch Meningoenzephalitis (FSME) sowie Stenose der Wirbelsäule, Rückenmarksverletzung oder Syphilis.
Blut- und Gefäßerkrankungen
Priapismus ist eine Durchblutungsstörung, sodass auch das Auftreten von hämatologischen Störungen eine Ursache sein kann. Häufig wird diese im Zusammenhang mit Leukämie, Thrombozythämie und Sichelzellenanämie beobachtet. Gefäßerkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen oder Gefäßerweiterungen sind ein weiterer Risikofaktor.
Giftige Substanzen
Bestimmte Substanzen, welche das gesamte sowie das zentrale Nervensystem betreffen wie Spinnenbisse, Skorpionstiche oder andere Infektionen durch giftige Substanzen können das Risiko erhöhen.
Risikofaktor Medikamente
Es ist möglich, dass Priapismus durch Nebenwirkungen von synthetisch hergestellten Medikamenten zur Potenzförderung, oral eingenommen oder injiziert, ausgelöst werden kann, weil diese in der Regel darauf ausgerichtet sind, auf den Blutfluss im Schwellkörper beim Mann einzuwirken.
Diverse andere Arzneimittel, bei welchen ein Zusammenhang mit dem zentralen Nervensystem besteht sowie verschiedene lokal angewendete Präparate im Penisbereich können ebenfalls einen Risikofaktor bilden.
Diagnose bei Priapismus
Um welche Form es sich bei einem Priapismus handelt, wird durch eine Blutgasanalyse vom Blut aus dem Schwellkörper festgestellt.
Bei einem Low-Flow wird sich dunkel gefärbtes Blut mit einem niedrigen pH-Wert ergeben. Der High-Flow weist eine helle Blutfarbe mit einem fast normalen pH-Wert auf.
Eine weitere Maßnahme ist die Ultraschalluntersuchung zur Überprüfung des Zu- und Abflusses im Blut vom Schwellkörper. Dabei ist meistens, im Gegensatz zum High-Flow, praktisch kein Abfluss erkennbar.
Therapie eines Priapismus
Wenn ein Priapismus vorliegt, sollte eine ärztliche Behandlung in einem Zeitfenster von vier bis sechs Stunden nach Einsetzen der Versteifung erfolgen, damit der Schwellkörper entlastet wird und bleibende Schäden verhindert werden können. Wenn das Blut über zwölf Stunden gestaut bleibt, können die Schwellkörper nachhaltig geschädigt bleiben. Bei über vierundzwanzig Stunden kann eine dauerhafte erektile Dysfunktion nicht mehr ausgeschlossen werden. Priapismus kann definitiv ein urologischer Notfall bedeuten, welcher nicht zu unterschätzen ist und einer unverzüglichen ärztlichen Behandlung bedarf.
Behandlung bei Low-Flow
Bei der Behandlung des Low-Flow-Priapismus wird der Blutabfluss über die Vene wieder hergestellt. Das gestaute Blut wird mittels einer Punktion abgesaugt und der Schwellkörper mit einer Kochsalzlösung durchgespült. Eine weitere Möglichkeit besteht durch das Spritzen von gefäßverengenden Substanzen in den Schwellkörper, damit sich die Muskulatur zusammenziehen und das Blut abfließen kann. Dieses Vorgehen wird unter einer Lokalanästhesie durchgeführt.
Wenn die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg erzielt, bedarf es einem operativen Eingriff. Dabei wird eine künstliche Verbindung (Shunt) zwischen den zwei Schwellkörpern, paarig an der oberen Seite vom Penis sowie unpaarig am Schwellkörper an der unteren Seite des Penis angelegt. Dieser Eingriff kann Konsequenzen mit einem endgültigen Ausmaß mit sich führen, nämlich eine erektile Dysfunktion. Dabei wird das Glied nicht mehr ausreichend steif. Die Nachbehandlung besteht aus einer Antikoagulationstherapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten.
Behandlung bei High-Flow
Wenn bei der High-Flow-Variante die Versteifung nicht auf natürliche Weise zurückgeht, werden durch ein spezielles Röntgenverfahren die beschädigten Blutgefäße dargestellt und wieder verschlossen. Diese Methode hat möglicherweise eine erektile Dysfunktion zur Folge.
Erektile Dysfunktion nach Priapismus – kein Grund zur Verzweiflung
Es gibt bestimmt schönere Erfahrungen im Leben, als die männliche Potenz zu verlieren, umso schlimmer, wenn dies durch die Einnahme von chemisch hergestellten Medikamenten passiert ist, jedoch bieten sich eine Vielzahl von Möglichkeiten an, um die Erektionsfähigkeit wiederzuerlangen.
Alternative und natürliche Möglichkeiten bei erektiler Dysfunktion
Nach diesen Erkenntnissen zu den Neben- und Auswirkungen kann es sinnvoll sein, anstelle von chemischer Medizin Naturprodukte in Erwägung zu ziehen, welche durchaus auch über stimulierende und anregende Wirkstoffe verfügen. Mit der richtigen Ernährung und Produkten aus Pflanzenextrakten kann die Libido gesteigert und eine stabile Erektion zu erreicht werden.
Produkte, basierend auf pflanzlicher Basis, sind in der Regel ohne Rezept erhältlich, es sollten lediglich die Inhaltsstoffe geprüft werden, damit eine allfällige Unverträglichkeit oder Allergie ausgeschlossen werden kann. Sie können hauptsächlich den Testosteronspiegel und die Durchblutung des Penis verbessern. Aphrodisierende Stoffe wirken anregend und stimulierende auf das Lustempfinden sowie das sexuelle Verlangen und kommen in natürlichen Präparten sowie in vielen Nahrungsmitteln vor.
Aphrodisiaka
Die mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Substanzen können sich anregend auf die Libido auswirken und die sexuelle Lust steigern. Natürliche Aphrodisiaka können zudem den Hormonspiegel fördern und den Blutfluss der Genitalorgane unterstützen.
Gewürze und Kräuter sind wegen der anregenden ätherischen Öle besonders fördernd.
In den Vanilleschoten beispielsweise finden sich pheromon-ähnliche Stoffe, welche auch der Körper bei einer sexuellen Erregung als Lockstoffe freisetzt.
Ernährung
Nachfolgend aufgeführte Lebensmittel, Kräuter und Gewürze beinhalten aphrodisierende Stoffe:
- Meeresfrüchte, insbesondere Austern
- Chili
- Schwarzer Pfeffer
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Muskatnuss
- Zimt
- Rosmarin
- Nelken
- Ingwer
- Basilikum
- Petersilie
- Ginseng
Chemische und pflanzliche Produkte im Verkauf
Chemische Produkte sind online und in Apotheken mit Rezept erhältlich. Ist ein chemisch hergestelltes Präparat ohne Rezept erhältlich, handelt es sich möglicherweise um ein Medikament ohne Zulassung sowie ohne klare Definierung der Nebenwirkungen. In der Regel sind die chemisch hergestellten Potenzmittel mehr schädigend als hilfreich, gerade im Beispiel des Priapismus, abgesehen von allen anderen unangenehmen Nebenwirkungen.
Vorteile von natürlichen Produkten
Die Vorteile von Naturpräparaten liegen darin dass diese ohne Rezepte erhältlich sind, die Anonymität bei einem Kauf über das Internet gewährleistet ist und eine Einnahme über einen längeren Zeitraum ohne Nebenwirkungen bis zum gewünschten Ergebnis erfolgen kann.
Natürliche Präparate unterstützen nicht nur die Erektion, sondern können auch zur Verbesserung der Ejakulation und dem sexuellen Appetit verhelfen.
Geduld bringt Rosen
Der Effekt bei Verwendung von natürlichen Präparaten ohne Nebenwirkungen oder Folgeschäden darf nicht von jetzt auf gleich erwartet werden und dauert seine Zeit, bis sich die Stoffe im Körper bemerkbar machen und ist darin begründet, dass es sich um Produkte aus der Natur handelt.
Priapismus bereitet keine Probleme beim Wasserlassen, weil der Schwellkörper, in welchem sich die Harnröhre befindet, davon nicht betroffen ist.